Das Wort
getragen vom Wind
durch Landschaften
in denen nie gesprochen wurde
und durch Zeiten
die verstummt sind.
Du
bist wieder hier.
Ich habe dich erkannt.
Doch nicht mehr
erwartet.
Das Wort in deiner Stimme,
schon wieder davon
geweht
ich höre ihm nach
und
schweige.
Ein leises Wort um den Gedanken gelegt. Wie eine bergende Hand um den Flusskiesel. Vorsichtig aufgelesen und, wie ein Gebet, zur Sprache gebracht.
Sonntag, 15. August 2010
Worte im Wind
Montag, 9. August 2010
Der Gebirgsbach
Aus der Bergfalte
hebt sich der leise Gesang
seiner Stimmen
und doch ist da nichts
als Stille.
Neubeginn
Die aufgerissenen Tage,
die in Tränen schwammen.
Schon hört der Morgen mein Lachen.
Gestern
die Trauer.
Die Stunden
beginnen zu singen.
Sonntag, 8. August 2010
früh des tages
früh des tages
aufgeladene sonnenstunden
weiden sich
an den verschlafenen
den ahnungslosen
wie schön es doch wäre
der mensch
würde eben erwachen
Samstag, 7. August 2010
Leben ist mehr...
manchmal
zieht es mich zur Hütte
da draußen im Wald
wo es nichts gibt
außer einem Tisch und einem Stuhl
wo es nichts gibt
außer den Vögeln und dem Wind
manchmal
kann ich dann spüren
da draußen ganz allein
dass es mich gibt
an dem Tisch und auf dem Stuhl
dass es mich gibt
zwischen den Vögeln und dem Wind
manchmal
lehrt mich dann die Stille:
Leben ist mehr -
Leben ist geschenktes Sein.
Freitag, 30. Juli 2010
Zuhause
für wenige Augenblicke die Augen schließen
und mich von meinem Atem
nach innen tragen lassen.
Mit dem Atem
Stufe für Stufe hinunter steigen.
Dorthin, wo ich ganz bei mir bin.
Jetzt bin ich zuhause.
Für wenige Augenblicke,
für eine ganze Ewigkeit.
Hier, und nur hier ist dies
das Gleiche.
Donnerstag, 29. Juli 2010
Angenommen...
Angenommen,
Gott von dir,
meine leeren Hände -
offen und weit.
Wie eine Schale
für Wasser,
für Wein und Brot,
zum Leben bereit.
Ich reich dir die Hände,
halt sie dir hin
und lass von deinem Erbarmen
zur Liebe mich ziehn,
Angenommen,
offen und weit.
Montag, 26. Juli 2010
Das lautlose Wort
und warten können.
Lausche auf das Wort
das wie ein Keim
in der Erde wohnt
und
dort unten
am Seelengrund
dir entgegenblühen will.
Es braucht Zeit und ein Ohr nach innen
wenn die Seele sprechen soll.
Lerne die Sprache
des zarten
und lautlosen Wortes.
Sonntag, 25. Juli 2010
Frieden
Still treibe ich auf dem See
allein mit meinen Gedanken
unter einem Himmel
voller Blau
der weite Himmel
voller Blau.
-
-
Samstag, 24. Juli 2010
ZUKUNFT
hinter dem Feuer
nach einer verheerenden Flut.
Langsam
doch unaufhaltsam
schält sich ein Wort aus seiner Hülle.
Zukunft
legt sich über diesen
wunderbaren
Morgen!
Erlöst...
der zulassen kann
dass Gottes Kraft immer größer ist
der glauben kann
dass Gottes Liebe gerade ihm gilt
er wird frei werden
unter dieser Wahrheit
weil er nie mehr würdig sein muss
um Gott
alles wert zu sein.
Mein Psalm 63
du bist mein Gott.
In allem will ich dich suchen,
weil ich Sehnsucht nach dir habe
und weil ich weiß, dass ich dich brauche.
Wie die Erde des Wassers bedarf um zu leben,
so brauche ich dich, Herr, um zu leben.
Mein Glaube
ist meine Suche nach dir
und nach deiner Gegenwart.
Deine Antwort
ist größer als alle Worte, ie ich je dafür finden könnte.
Deine Antwort
ist deine Liebe zu mir.
Gott,
du bist mein Gott.
In allem will ich dir danken,
weil du mir entgegenkommst,
weil du da bist in meinem Leben.
Gott, du mein Gott,
ich danke dir.
Amen.
Stille und Dankbarkeit
Ein gelehrter Mönch durchwanderte mit seinen Schülern ein abgelegenes Tal. Er bemerkte, dass sie ständig darüber in Streit gerieten, was wohl das Größte sei, das sie der Welt und sich selbst zu geben hätten.
„Es kann dies nur die vollkommene Auflösung der Leidenschaften sein“, sagte einer von ihnen, der sehr asketisch veranlagt war.
„Es wird wohl unsere vorbildliche Lebensweise für das Volk sein“, meinte ein anderer, der sich seiner Wichtigkeit bewusst war.
„Ich weiß, dass es nur die absolute Befolgung der göttlichen Lehren sein kann“, sagte ein dritter. Er war der eifrigste unter den Schülern des alten Mönches.
Als die Sonne hoch am Himmel stand und die Hitze beinahe unerträglich wurde, führte sie der Meister zu einem schattigen Ruheplatz am Fluss. Dort reichte er jedem von ihnen einen Apfel und einen Becher mit kühlem Wasser. Schweigend und dankbar nahmen sie die Erfrischung zu sich. Da sagte der Mönch leise:
„Das größte Geschenk,
das wir uns selbst bereiten können,
ist die Haltung der Dankbarkeit.
Das größte Geschenk,
das wir unseren Mitmenschen anzubieten haben,
ist ein Leben aus der inneren Stille.“
Die Schüler verneigten sich tief vor diesem Augenblick. In ihm lag verborgen, wonach sie so lange gesucht hatten.